Mit Selbstliebe meine ich nicht das harte "Zuerst-komme-ich" und dann lange nichts mehr. Mit Selbstliebe meine ich, dass ich mich selber so aktzeptiere wie ich gerade bin. Dass ich mich nicht ständig selber fertig mache oder mich kritisiere. Viele von uns kennen die Gedanken, die wir über uns selbst denken: Bin ich blöd, habe ich das jetzt so gemacht! Wie kann ich nur so dumm sein! Wie seh ich denn heute wieder aus! Nein, diese Hautunreinheit. Ach nee, dieser Bauch.. usw. usw. Das ist offensichtlich ganz und gar keine Selbstliebe. Wie wäre es sich selber auch zu loben, sich wertzuschätzen (den eigenen Wert schätzen)?

Selbstliebe erfordert Achtsamkeit. Bin ich freundlich zu mir? Gehe ich über meine Grenzen? Muss ich mir das wirklich gefallen lassen? Warum triggert mich das so sehr, wenn mein Gegenüber mir ein unschönes Wort zuwirft und wütend ist? Hat das wirklich mit mir zu tun oder kann ich es einfach stehen lassen? 

Selbstliebe heisst für mich, meinen Raum mit Liebe füllen, Selbstliebe heisst für mich, mich für Liebe und eben diese Art von Energie zu entscheiden. Will ich jetzt gerade wütend werden und diese Wut festhalten und vergrössern? Gefühle habe alle ihre Berechtigung, doch was tue ich damit?

Selbstliebe heisst für mich, meinen Gefühlen die da sind und kommen, Raum zu geben. Ich darf absolut wütend sein, nur muss ich mich ja nicht unbedingt daran festhalten. Das Gefühl darf durch mich hindurch fliessen. Wenn ich es festhalte blockiert es unter Umständen relativ schnell meinen Energiefluss und damit meine Lebenskraft. Für was entscheide ich mich? Tut es mir gut? Ist es Liebe zu mir selbst?

Wenn ich gut zu mir achte und nett zu mir selber bin, so ist meine Erfahrung, bin ich auch liebevoller mit meinem Umfeld. Und wenn ich liebevoller mit meinem Umfeld bin, ist das Umfeld freundlicher zu mir. 

Ich übe was von Aussen kommt und mich triggert, in Ruhe anzusehen, was steht in Resonanz zu meinem Innern, dass es mich so anrührt? Ich übe hinzuschauen und zu befreien, zu transformieren was hier als Blockade auffindbar ist. 

Ich übe vor den Spiegel zu stehen, mir in die Augen zu sehen und zu sagen: Du bist genau richtig so wie du bist, so bist du erschaffen und beschaffen von der Ur-Existenz und so bist du geliebt um deiner Selbst willen.