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Vom Fallen, Zweifeln und Wiederfinden

  • Autorenbild: Gabriela Maria Meier
    Gabriela Maria Meier
  • 17. Mai
  • 5 Min. Lesezeit

Es gibt Tage – da gerate ich aus dem Gleichgewicht. Ich verliere meine Mitte, falle aus meinem Licht und rutsche in eine tiefere Schwingung. Zweifel nagen, mein innerer Raum wirkt leer, unklar, irgendwie weit weg von mir selbst. Oft nehme ich das im Moment des Zweifelns als Rückschritt wahr und bin enttäuscht. Doch wenn ich später darüber reflektiere, erkenne ich: Es sind eben wichtige Wegweiser. Zeichen, dass etwas in mir Aufmerksamkeit braucht.


Ich teile das hier, weil ich glaube, dass viele Menschen ähnliche Momente erleben – doch wir sprechen selten offen darüber. Über diese Phasen, in denen wir uns nicht getragen fühlen. In denen wir uns selbst nicht mehr hören oder spüren, nicht mehr mögen – und ein Nebel aus Zweifeln uns umgibt. Und doch liegt genau darin eine Einladung, tiefer zu schauen.



Yin & Yang Gleichgewicht
Yin & Yang Gleichgewicht


Wie es sich anfühlt das Gleichgewicht zu verlieren

Wenn ich aus der Mitte falle, fühlt sich alles unverbunden an. Gedanken kreisen, mein Atem wird flacher, mein Nervensystem ist gereizt. Ich bin und reagiere gereizt. Ich beginne, an mir zu zweifeln. Alles wirkt anstrengend, kompliziert und mühsam – als ob vieles gegen mich arbeitet. Es fehlt der innere Anker. Und wenn ich diesen Anker verliere, kann ich mich nicht mehr als Mittlerin zwischen Himmel und Erde wahrnehmen. Ich verliere die Anbindung – an das Göttliche ebenso wie an Mutter Erde. Ich fühle mich abgeschnitten. Getrennt. Nicht mehr eingebettet in das grosse Ganze, nicht mehr gehalten von dem, was mich sonst so tief trägt. Das Vertrauen schwindet, die Verbindung verblasst – und mit ihr die Zuversicht.


Was bedeutet “die Mitte”? Was befindet sich in der Mitte?

Für mich ist das Herz zusammen mit dem Solarplexus meine gefühlte Mitte – meine innere Sonne. Und wenn ich aus der Mitte falle, ist genau hier etwas aus dem Gleichgewicht geraten. Oft merke ich das erst, wenn ich mich schon mittendrin wiederfinde: in einer gefühlten Abwärtsspirale, in alten Programmen, die ablaufen – in wiederkehrenden Mustern, die mir eigentlich gar nicht mehr entsprechen oder von denen ich glaubte, sie seien nicht mehr aktiv. In diesen Momenten höre ich meine innere Stimme nicht mehr, kann keine klaren Entscheidungen treffen und keine tiefgreifenden Fragen beantworten. Gefühle von Wertlosigkeit und Zweifel überkommen mich und plötzlich fühlt sich alles klein an. Ich fühle mich klein – und weit entfernt von dem, was ich wirklich bin.



Bild von Open Clipart-Vectors auf Pixabay

Wie gerate ich aus der Balance?

Es wird viel abverlangt – Arbeit, Familie, Gesellschaft, Erwartungen hier und da. Alles gleichzeitig. Es prasseln viele Reize auf mich ein. Ich erlaube mir zu wenig Pausen. Ich glaube, dass ich zu wenig Zeit habe, ich setze mich selber unter Druck. Durch fehlende Abgrenzung und energetische Schwachstellen lade ich mir vielleicht Fremdenergie auf.

Ich verliere mich also, wenn ich versuche, allem gerecht zu werden und wenn ich von Reizen überflutet bin und mir zu wenig Raum und Zeit für mich nehme und so der weite Blick auf das Ganze verloren geht.


Warum fällt es schwer Grenzen zu setzen?

Oft sind es im Untergrund oder Hintergrund laufende Programme, die hier unbewusst wirken. Versteckte Ängste: nicht mehr gemocht zu werden, andere zu verletzen, ihnen mehr aufzubürden, wenn ich ehrlich sage, wo ich nicht mehr kann oder mag. Die erlernte (bei mir religiös geprägte) und indoktrinierte Hilfsbereitschaft. Das immer nett sein müssen und es allen recht machen müssen. Statt meiner inneren Stimme zu folgen, tappe ich in Muster von Anpassung, Gefälligkeit, Funktionieren. Der Ursprung all dieser Programme und Muster reicht oft weit zurück in die Kindheit, vielleicht in andere Inkarnationen oder in die Ahnenreihe.



Was hilft mir zurück?

Der wichtigste Schritt ist für mich das Erkennen: "Ich bin gerade nicht in meiner Mitte" und dieser Wahrnehmung einen wertfreien Raum zu geben. Es ist, wie es ist. Unangenehm – und doch da. Allein dieses bewusste Anerkennen ist oft schon der erste Lichtstrahl. Dann wird es wichtig, wahrzunehmen, welche Emotionen gerade da sind: Ist es Angst? Wut? Resignation? Trauer? Und wo im Körper nehme ich sie wahr? Es hilft mir, wenn ich diese Emotion betrachte, sie begrüsse, ihr Raum gebe, sie verstehen möchte – und ihr erlaube, da zu sein, es einfach einen Moment aushalte, dieses unangehnehme Gefühl. Oft reicht das schon, um Erleichterung zu spüren. Wenn sich die Emotion nicht allein durch das Wahrnehmen auflöst, kann ich mit verschiedenen Techniken (ich selber arbeite mit Theki oder schamanischen Techniken) weitergehen – in die Transformation, den Wandel, die Heilung an der Wurzel der Blockade. Sehr oft wird es dann leichter. Ich spüre, wie ich wieder Zugang zu meinem Herzen finde. Der Solarplexus entspannt sich. Die Sonne in mir zeigt sich wieder – manchmal langsam, Schicht um Schicht, manchmal plötzlich, leicht und klar. Ich fühle mich wieder als Teil des Ganzen und nicht mehr getrennt.


Je nach Situation hilft mir:

  • In die Natur gehen, weg von den Reizen und der Überflutung.

  • Im Wald der Stille und der Natur lauschen.

  • Einen Baum betrachten oder berühren. Barfuss stehen.

  • Was ich fühle, mit meiner Stimme ausdrücken – in den Klang, in den Ton gehen.

  • Einen Klang wahrnehmen, der mich trägt und erinnert.



Kognitive Lösungen bringen mir in solchen Momenten wenig. Ich brauche Raum – um wieder ich zu werden. Um meine Frequenz zu finden. Meine Wahrheit. Manchmal braucht es Stunden. Manchmal Tage. Und dann kommt sie zurück: die Sicherheit, das Wissen um mein Wesen. Ich kann sie wieder spüren – meine Essenz.



Was ich daraus lernen kann und möchte

Diese Phasen sind keine Umwege. Sie gehören zu meinem Weg. Vielleicht sind sie sogar der Weg. Immer wieder zu mir selbst zurückzufinden, zu heilen was noch geheilt werden will, achtsamer mit meiner Energie zu werden, liebevoller mit mir. Und mir zu erlauben, wirklich meine Freude zu leben. Mich anzuerkennen – so wie ich bin. Mit Dankbarkeit. Das erste Mal, als ich mich in so einer Abwärtsspirale befand, hatte ich Angst endlos zu fallen und am Ende mit der grossen Geschwindigkeit aufzuprallen und zu zerschmettern. Doch ich bekam eine Vision. Ich hatte einen Traum, in diesem Traum bin ich in ein tiefes Loch gefallen und kurz vor dem Aufprall sog es mich wieder hinauf an die Oberfläche, Richtung Licht. Der Traum war sehr real, ein Geschenk, denn ich wusste nun, dass ich nicht aufprallen werde, sondern nur tief fallen um wieder aufzusteigen.

Vielleicht ist genau das etwas, das wir einander schenken können – nicht die perfekte Fassade, sondern das echte Erkennen: Ich kenne das auch. Ich verstehe dich ohne zu werten. Ich präsentiere keine Lösungen oder Ratschläge – sondern halte einen Raum. Einen Raum, in dem du wieder du sein darfst, Dich erinnern kannst an das, was du wirklich bist: ein multidimensionales, göttliches Wesen. Einzigartig, schön und wertvoll.


Und du? kennst du solche Momente? Wann verlierst du deine Mitte? Was fordert dich heraus – und was hilft dir, zurückzufinden? Vielleicht magst du deine Gedanken dazu teilen – hier im Kanal, im Herzen, im Gespräch mit dir selbst.


Ich freue mich über alles, was in Resonanz geht.

Gabriela Maria

 
 
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