Vom Nichts sein und Nichts werden
- Gabriela Maria Meier
- vor 5 Tagen
- 2 Min. Lesezeit

Da ich oft meiner Freude folge – ohne Plan, ohne Schema, einfach dahin, wo sie sich gerade zeigt – wirken meine Wege möglicherweise chaotisch oder unstet. Zumindest aus einer bestimmten Perspektive. Und ja, bis vor kurzem war das ein wunder Punkt für mich.
Ich versuchte, Zusammenhänge zu finden. Einen Sinn. Ich wollte verstehen, warum ich dies tat und jenes ließ. Warum ich plötzlich in eine neue Richtung sprang – scheinbar ohne Grund. Warum ich auf einmal das Intersse verlor und mich etwas langweilte in was ich kurz vorher noch mit Feuer und Flamme eintauchte. Und ich hörte oft: „Du musst dich entscheiden.“ „Bleib doch mal auf einem Weg.“ „So unbeständig – das geht doch nicht.“
Diese Stimmen hallten in mir nach. Sie waren laut. Und ich versuchte, ihnen gerecht zu werden. Doch irgendetwas in mir ging dabei verloren. Und ganz ehrlich so sehr ich dem entsprechen wollte, es gelang mir nicht wirklich.
Irgendwann, so um die 50ig herum spürte ich: Es wird mir gleich=gültiger. Nicht aus Trotz oder Resignation, sondern weil es mir einfach nicht mehr so wichtig war. Ich sehe heute noch immer nicht, wohin mich all das führt – aber das muss ich auch gar nicht mehr. Es ist Okay so wie es gerade ist.
Ich folge meiner inneren Freude.
Reicht das nicht?
Muss ich woanders hin? Muss ich etwas anderes sein? Muss ich überhaupt irgendetwas sein? Wie anstrengend!
Vor ein paar Tagen hörte ich einen Podcast von Sandra Weber, der Begründerin von THEKI. Sie sprach davon, dass wir nichts sein und nichts werden müssen – weil wir bereits alles sind. Alles ist in uns. Das hat in mir etwas berührt.
Das brauchte ich genau. Eine Person, die das, was ich spüre in einfachen Worten ausdrückt. So, dass mein Verstand, das was ich spüre auch verstehen kann. Es war wie ein Schalter, der sich umgelegt hat. Ich brauche keine Erlaubnis von jemand anderem, um mir selbst zu erlauben, ich zu sein – aber genau diese Erkenntnis hat mir die Tür geöffnet. Ich darf mich täglich neu erfinden. Ich darf meiner Freude folgen. Einfach so. Ohne Erklärung. Ohne Rechtfertigung.
Das ist wunderbar! Es fühlt sich so rund und weit an. Ich liebe es. Dafür bin ich sehr dankbar.
herzLICHTst
Gabriela